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05.06.2011

IARC meint: Zusammenhang zwischen Handys und Hirntumoren "möglich"

Die "Internationale Agentur für Krebsforschung" (IARC) hält einen Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern von Handys und der Entstehung bestimmter Hirntumore (sog. Gliome und Akustikneurome) für möglich. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die eine Arbeitsgreuppe der IARC vom 24. bis 31. Mai 2011 durchführte.

Untersucht wurden mögliche Auswirkungen elektromagnetischer Felder von

- Radar und Mikrowellen (bei beruflicher Tätigkeit)
- Radio, Fernsehen und schnurlosen Telefonen
- Mobiltelefonen

Während die IARC bei Radar, Mikrowellen, Radio, Fernsehen und schnurlosen Telefonen mangels ausreichendem Material keine Bewertung vornahm, stufte sie die Auswirkungen von Mobiltelefonen in die Kategorie "2B" ("möglicherweise krebserregend beim Menschen") ein.

Diese Kategorie besagt, dass nach Einschätzung der IARC "begrenzte Hinweise auf krebserregende Wirkung" bestehen. Ein positiver Zusammenhang zwischen der Exposition durch den untersuchten Wirkstoff und der Entstehung von Krebs wird von der Arbeitsgruppe für plausibel gehalten, aber Zufall, Verzerrung oder andere verfälschende Einflüsse (Konfundierung) können nicht mit angemessener Sicherheit ausgeschlossen werden.

Die IARC führte für ihre Studie keine eigenen Forschungen durch, sondern stützte sich bei ihrer Bewertung ausschließlich auf die Inhalte bereits vorhandener Studien.

Das Bundesamt für Strahlenschutz verwies in diesem Zusammenhang auf sein "Deutsches Mobilfunk Forschungsprogramm". Dort habe man festgestellt, dass "nach dem wissenschaftlichen Kenntnisstand zwar keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch hochfrequente Felder - etwa aus dem Mobilfunk - zu erwarten sind, wenn die Grenzwerte eingehalten werden." Allerdings gebe es "weiterhin Unsicherheiten hinsichtlich möglicher langfristiger Wirkung elektromagnetischer Felder auf den Menschen und insbesondere auf Kinder". Für eine abschließende Bewertung würden "noch keine ausreichend langen Beobachtungszeiten" vorliegen.

Die IARC ist eine Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation WHO. Seit 1971 hat sie mehr als 900 Wirkstoffe hinsichtlich einer möglichen krebserregenden Wirkung bewertet. Die Bewertungen der IARC sind nicht unumstritten und werden von Kritikern mitunter als recht lebensfremd angesehen. So wurden z.B. in vergangenen Untersuchungen der Genuss von Kaffee (mit Wirkung auf die Harnblase), der Verzehr von eingelegtem Gemüse asiatischer Art und die Arbeit in textilverarbeitenden Betrieben ebenfalls als "möglicherweise krebserregend" eingestuft.

- wolf -

 

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