17. 04. 2005
EU-Kommission will die Verbreitung von Powerline vorantreiben
Die Europäische Kommission will die "elektronische Breitband-Kommunikation über Stromleitungen" ("Powerline") europaweit vorantreiben. Die Kommission hat dazu am 6. April 2005 eine Empfehlung an alle EU-Mitgliedstaaten verschickt.
In dieser Empfehlung heißt es u.a., die Mitgliedstaaten sollten "ungerechtfertigte regulatorische Hindernisse insbesondere hinsichtlich Versorgungsunternehmen beseitigen, die der Einführung von Systemen zur Breitbandkommunikation über Stromleitungen und der Bereitstellung elektronischer Kommunikationsdienste über solche Systeme im Wege stehen."
Ein Haupthindernis für den Einsatz von Powerline besteht darin, dass bei dieser Art der Datenübermittlung Hochfrequenz auf ungeschirmten Stromleitungen übertragen wird. Dadurch entstehen Störungen insbesondere im Kurzwellenbereich, die eine Nutzung von Kurzwellenfrequenzen erheblich beeinträchtigen oder unmöglich machen können (das Funkmagazin berichtete mehrfach über diese Problematik).
Die EU-Kommission hatte bereit im August 2001 die Normungsinstitute CEN, CENELEC und ETSI damit beauftragt, Normen für Störstrahlungsgrenzwerte von Powerline-Netzen zu erarbeiten. Diese Normen liegen bisher noch nicht vor. Kritiker bemängeln, dass in diesem Normungsauftrag der EU-Kommission ein besonderer Schutz vor Störungen nur für die Frequenzen von "Sicherheits- und Notfalldiensten" gefordert wird.
Bundesdeutsche Energieversorgungsunternehmen haben sich bereits seit längerer Zeit aus dem Powerline-Geschäft zurückgezogen. Lediglich der Mannheimer Energieversorger MMV bietet über seine Tochterfirma PPC in den Städten Mannheim, Dresden, Ellwangen, Hameln und Haßfurt noch Powerline-Dienstleistungen an.
- wolf -
Weiterführende Links:
Normungsauftrag der Europäischen Kommission zu Powerline:
http://europa.eu.int/comm/enterprise/rtte/mandates/m313de.pdf
Umfassende Linksammlung zur Powerline-Problematik:
http://www.darc.de/aktuell/plc/index.html
© FUNKMAGAZIN
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