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Frühjahrstagung des DAKfCBNF in Bietigheim (Rückblick)

Am Samstag, dem 19. Mai 2001 fand in Bietigheim (Baden) die Frühjahrstagung des Deutschen Arbeitskreises für CB- und Notfunk statt. Gastgeber war die ARGE CB-Funk Südwest.

Hier die wichtigsten Ergebnisse im Telegrammstil:

Anwesend waren 27 Delegierte folgender Vereinigungen:
Arbeitsgemeinschaft Funk (AFD)
Arbeitskreis CB-Funk Hessen
Arbeitskreis CB-Funk Mittelfranken
Arbeitskreis CB-Funk Thüringen
ARGE CB-Funk Sachsen
ARGE CB-Funk Südwest e.V.
ARGE für CB- u. Notfunk Nordrhein-Westfalen e.V.
FIG Südwest e.V.
IG CB-Funk Baden-Württemberg

Daneben nahmen zahlreiche Gäste und die Presse an der Veranstaltung teil. Insgesamt waren ca. 50 Teilnehmer anwesend.

Der Berliner CB-Dachverband (BCBD) wurde im Februar dieses Jahres aufgelöst und kann somit keine Delegierten mehr entsenden, ebenso der Landesverband für CB- und Notfunk Brandenburg. Die IG CB-Funk Baden-Württemberg steht möglicherweise vor der Auflösung. Ihr Sprecher Ralf Alber sagte dazu, man könne davon ausgehen, "dass es die IG im Jahre 2002 nicht mehr geben wird".

Die Präsenz im Internet spielt auch für CB-Funk-Verbände eine immer größere Rolle. Viele Verbände sind mittlerweile mit einer eigenen Homepage im Internet vertreten bzw. arbeiten an einem solchen Projekt. Michael Lennarz wies darauf hin, dass die Homepage des DAKfCBNF derzeit ca. 14-täglich aktualisiert wird und dass E-Mails an den Vorstand in der Regel innerhalb von 24 Stunden beantwortet werden.

Zur Nutzung der ehemaligen C-Netz-Frequenzen erklärte Michael Lennarz, dass sich der DAKfCBNF an der Umfrage der RegTP beteiligt hat und fristgerecht einen Nutzungsentwurf eingereicht hat. Der Entwurf enthält "Nutzungsvorschläge für Fonie, Datenübertragung und Umsetzer". Den genauen Wortlaut möchte der DAKfCBNF nicht veröffentlichen, weil es sich die RegTP vorbehalten hat, eingereichte Vorschläge selbst zu veröffentlichen.

Edgar Oestreich stellte klar, dass sich der Arbeitskreis CB-Funk Hessen keinesfalls generell gegen eine Zuweisung von Ex-C-Netz-Frequenzen für den Hobbyfunk ausspreche. Ein Interview von Edgar Oestreich mit rpa-Radio zu diesem Thema sei in anderen Medien falsch interpretiert worden. In dem Interview ging es lediglich um spezielle Anwendungen innerhalb von Arbeitsgruppen des AK Hessen. Für diese speziellen Anwendungen reichen die bestehenden Frequenzen aus und deshalb wurde keine Notwendigkeit gesehen, dafür neue Frequenzen zu fordern.

Jürgen und Wolfgang Langendörfer sowie Daniel Schuler aus der Schweiz wurden für ihre Verdienste geehrt. Michael Lennarz überreichte ihnen als Zeichen der Anerkennung jeweils eine Tischflagge mit dem Logo des DAKfCBNF.

Der Kassenbericht für das Jahr 2000 weist einen Endbestand von ca. 25000 DM auf. Es konnten im vergangenen Jahr mehr als 5000 DM Überschuß erwirtschaftet werden. Die Kassiererin wurde einstimmung entlastet.

Der Sprecher der Arbeitsgruppe Datenübertragung (AGDÜ) im DAKfCBNF, Andreas Koch, berichtete von der AGDÜ-Tagung, die am Vormittag desselben Tages stattgefunden hatte:

Der Entwurf einer neuen Sysop-Richtlinie ist in weiterhin in Arbeit. Ein bereits veröffentlichter Entwurf erwies sich als zu umfangreich und soll jetzt gestrafft werden. Andreas Koch rechnet damit, dass der neue Entwurf der Sysop-Richtlinie auf der nächsten Tagung des DAKfCBNF vorgelegt wird.

Im Falle einer Freigabe von zwei weiteren Datenfunk-Kanälen schlägt die AGDÜ vor, den "unteren" der beiden Kanäle für 1200 bps AFSK und den "oberen" Kanal für Highspeed-Übertragung zu benutzen.

Vielen Datenfunk-Anwender wünschen nach wie vor Rufzeichenregelung. Andreas Koch ist der Auffassung, dass man dieses Thema vorsichtig behandeln müsse und "ganz vorsichtig an die Behörde rangehen" solle.

Für neue Frequenzen im Bereich des ehemaligen C-Netzes sieht Andreas Koch "grundsätzlichen Bedarf", insbesondere für Linkstrecken. Der User-Einstieg sollte jedoch weiterhin im 11-Meter-Bereich liegen.

Die Katastrophen-, Hilfs- und Notfunk-Kommission (KHNK) soll weiter erhalten bleiben.

Michael Lennarz nahm Stellung zu einer möglichen Zusammenarbeit der Funkverbände Deutsche Funk-Allianz (DFA) und India Fox. Der Wunsch nach einer solchen Zusammenarbeit war von Vertretern der DFA und der India-Fox auf einer Podiumsdiskussion in Wennigsen geäußert worden. Michael Lennarz legte dazu eine Vorstands-Empfehlung vor mit dem Inhalt, dass "Franz J. Ahne seine Tätigkeit aufgrund des Beschlusses von Hassloch fortsetzt, um die Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit zu klären". Die Delegierten stimmten dieser Vorstands-Empfehlung einstimmig zu.

Zu einer möglichen Änderung der Richtlinien für Funksignalsuchen erklärte Michael Lennarz, der Vorstand werde sich "diesem Vorschlag nicht ganz verschließen". Er habe dabei aber "Bauchschmerzen", weil bisher hunderte von Funksignalsuchfahrten nach der bisherigen Richtlinie "einwandfrei und verhältnismäßig preiswert" verlaufen seien. Delegierte äußerten Bedenken, dass eine Änderung nicht unbedingt positiv für die CB-Funker ausfallen müsse. Außerdem würde eine Änderung rd. 2 bis 3 Jahre dauern, weil dazu alle betroffenen Behörden hinzugezogen werden müssten.

In Sachen "DCBD" soll weiter versucht werden, eine Geldforderung in Höhe von mehr als 400 DM einzutreiben.

Der Verbleib des DAKfCBNF im Normungsinstitut ETSI ist noch nicht endgültig geklärt. Franz Ahne gab an, Gespräche mit Sponsoren geführt zu haben. Es sei auch schon "ein Betrag unterwegs". Daneben führte Franz Ahne auch Gespräche mit dem Technischen Beirat von ETSI mit dem Ziel einer möglichen Beitragsreduzierung.

Zur Problematik der Schutzzonenregelung sagte Franz Ahne, ihm sei signalisiert worden, das es vielleicht sinnvoll sei, ein direktes Gespräch mit Vertretern der polnischen Fernmeldeverwaltung zu suchen. Es gibt Anzeichen dafür, dass die Reisekosten u.U. von der Firma Stabo gesponsert werden könnten.

Ein Antrag der ARGE Nordrhein-Westfalen, der ein Verbot von TX-Delay-Messungen mit anschließendem automatischen Disconnect zum Inhalt hatte (wir berichteten), wurde mehrheitlich angenommen.

Bei den Vorstandswahlen wurden Michael Lennarz (Vorsitzender) und Ute Oestreich (Kassier) in ihren Ämtern bestätigt. Christa Aretz und Georg Kovács wurden zu Kassenrevisoren gewählt.

Die nächste Tagung des DAKfCBNF wird vom Arbeitskreis CB-Funk Thüringen ausgerichtet. Sie findet am 26./27. Oktober 2001 in Dittrichshütte (Nähe Erfurt) statt.

- wolf -

Am Vorabend der DAKfCBNF-Tagung fand am selben Ort eine Podiumsdiskussion zum Thema "Hat CB-Funk eine Chance?" statt. Weitere Informationen dazu findet Ihr im Funkforum unter dem Titel "Newsflash DAKfCBNF"

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