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ARGE Südwest: Antrag gegen Eisenbahn-Datenfunk "Eurobalise"

Die ARGE CB-Funk Südwest hat sich in einem Antrag zur DAKfCBNF-Mitgliederversammlung gegen den Eisenbahn-Datenfunk "Eurobalise" ausgesprochen. Eurobalise-Geräte arbeiten u.a. auf der Frequenz 27,095 MHz im CB-Funk-Bereich.

In dem Antrag fordert die ARGE Südwest u.a., der DAKfCBNF möge sich dafür einsetzen, dass die Frequenzzuteilungen (Genehmigungen) für Eurobalise mit sofortiger Wirkung aufgehoben werden. Durch Eurobalise werde der CB-Funk-Betrieb in der Nähe von Eisenbahnstrecken nahezu unmöglich gemacht. Auch könne es theoretisch durch CB-Funk-Aussendungen zu Betriebsstörungen bei der Eisenbahn kommen. Die Zulassung eines Datenfunksystems für Eisenbahnen im 27-MHz-Bereich sei als absolut unverantwortlich zu bezeichnen.

Hier der Antrag der ARGE CB-Funk-Südwest in vollem Wortlaut:

Der Deutsche Arbeitskreis für CB- und Notfunk e.V. möge auf seiner Tagung am 29./30.04.2000 in Güstrow nachfolgenden Antrag bearbeiten und beschließen.

A N T R A G

Die ARGE CB-Funk Südwest e.V. stellt den Antrag, daß der Deutsche Arbeitskreis

1) sich mit allen Mitteln bei der Regulierungsbehörde und dem Bundeswirtschaftsministerium dafür einsetzt, daß die Verfügungen 24/2000 und 26/2000 (Zulassung von Eurobalise auf 27,095 MHz) mit sofortiger Wirkung aufgehoben und bestehende Genehmigungen für 27,095 MHz zurückgezogen werden.

2) bei der Deutschen Bahn und anderen Eisenbahngesellschaften, der Firma Siemens AG Verkehrstechnik und anderen betroffenenen Unternehmen vorsorglich auf die Risiken und Nebenwirkungen eines Datenfunks im CB-Funkbereich hinweisen.

3) spätestens zur nächsten Delegierten-Tagung den Delegierten, ein ausführlicher Bericht über die gemachten Aktionen und den Stand der Dinge gibt.

4) Notfalls muß auch über eine Einschaltung der politischen Öffentlichkeit nachgedacht werden. Die Belange der CB-Funker sind von der Regulierungsbehörde endlich ernst zu nehmen.

 

B e g r ü n d u n g

1. Eurobalise ist ein Funksystem, das auf der Frequenz 27,095 MHz (Kanal 11A) den Datenaustausch zwischen Eisenbahnwagen und Lokomotiven und der Strecke ermöglichen soll. Dazu werden in Waggons und Lokomotiven und in den Gleisen Sender und Empfänger eingebaut. Eurobalise wird den CB-Funk-Betrieb in der Nähe von Eisenbahnstrecken nahezu unmöglich machen, wie Erfahrungsberichte aus Portugal zeigen, dort sind die Kanäle 10..14 nahezu unbrauchbar.

2. Jeder CB-Funker, der in der Nähe einer Eisenbahnstrecke funkt, muß (theoretisch) damit rechnen, daß es durch seine Aussendungen zu Betriebsstörungen bei der Eisenbahn kommen könnte. Eltern die in gutem Glauben einen zugelassenen Babysitter oder eine zugelassene Fernsteuerung auf 27,095 MHz betreiben, könnten in Verdacht geraten, den Eisenbahnverkehr zu stören. Die Störung des Eisenbahnverkehrs stellt u.U. eine Straftat dar!

3. Angesichts der verheerenden Zugunglücke von Eschede oder Brühl ist die Zulassung eines Datenfunksystems für Eisenbahnen im 27 MHz Bereich als absolut unverantwortlich zu bezeichnen, auch wenn die Regulierungsbehörde in ihrer Verfügung auf Störungen und Unzulänglichkeiten hinweist.

4. Den europäischen Eisenbahnen steht mit GSM-R (GSM-Rail) ein hochmodernes, zuverlässiges und sehr sicheres Netz bei 800 MHz zur Verfügung, die Nutzung von 27 MHz ist von daher vollkommen überflüssig.

5. Hinweis: Die Arge Südwest hatte schon frühzeitig auf dieses Problem aufmerksam gemacht. Leider wurde nie bekannt, welche Maßnahmen der DAKfCBNF hiergegen im Vorfeld unternommen hatte.

 

Herxheim bei Landau, den 15.03.2000

(gez. Heike Hess Vorsitzende) (gez. Henning Gajek stellv. Vorsitzender)

 

- wolf -

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