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Hobbyfunk-News


27. 03. 2004

DAKfCBNF-Tagung in Bad Frankenhausen (Rückblick)

Am 27. März 2004 fand in Bad Frankenhausen die Frühjahrstagung des Deutschen Arbeitskreises für CB- und Notfunk e.V. (DAKfCBNF) statt.

An der Veranstaltung nahmen rd. 60 Personen teil, darunter 25 (später 28) stimmberechtigte Delegierte aus acht Mitgliedsvereinigungen. Als Gäste waren der Bürgermeister von Bad Frankenhausen, der Landrat des Kyffhäuser-Kreises sowie Vertreter des ungarischen Funkverbandes RSOE anwesend. Ausrichter der Tagung war der Arbeitskreis CB-Funk Freistaat Thüringen.

Die ungarischen Gäste informierten in einem Filmbeitrag über ihre ehrenamtliche Arbeit. Der RSOE hat an der Donau ein Informations- und Notfunk-System eingerichtet. Weitere Notruf-Systeme werden an dem ungarischen FlussTheiß und am Plattensee unterhalten. Als Zeichen der Verbundenheit überreichten die ungarischen Funkfreunde Heike Hess und Franz Ahne eine Nachbildung des RSOE-Vereinssymbols, eine Biene, in Form einer Plüschfigur.

Der AK CB-Funk Thüringen berichtete, dass seine Arbeit im vergangenen Halbjahr drei Schwerpunkte aufgewiesen habe: die Frühjahrstagung des AK, eine Zusammenkunft von Vertretern der Arbeitskreise Sachsen-Anhalt,Thüringen und der IGDFS (wir berichteten) sowie die Vorbereitung der DAKfCBNF-Tagung.

Die Interessengemeinschaft der Funkfreunde Sachsen möchte in Zukunft die Öffentlichkeitsarbeit noch mehr ausbauen. Sie hat dazu bereits Kontakt mit der Polizei und den örtlichen Verkehrsbetrieben aufgenommen und will diese Institutionen in ihre Vereinsarbeit einbinden.

Die Elbe-Weser-Runde wies auf ihre 10-jährige Erfahrung bei Funksignalsuchfahrten mit Kilometerwertung hin und wünscht, dass sie ihre Tätigkeit als Arbeitsgruppe im DAKfCBNF weiterhin ausüben kann.

Die AFD berichtete, dass der Mitgliederschwund aufgehört habe. Die Mitgliederzahl sei jetzt wieder stabil. Am 2. Oktober werde die AFD in Übach-Palenberg ihr 20-jähriges Bestehen feiern.

Der AK CB-Funk Hessen vermeldete, dass ihm zur Zeit 21 Vereinigungen und zwei Einzelmitglieder angehören. Weitere Beitrittskandidaten seien in Aussicht, aber wahrscheinlich müssten auch einige alte Mitglieder gestrichen werden, so das der Mitgliederstand ungefähr gleich bleiben werde.

Die ARGE Südwest wies auf überregionale Aktivitäten ihrer Mitgliedsvereinigungen hin, zum Beispiel den Radio Activity Day, der von den Funkfreunden Black Magic ausgerichtet wird, und die Rheintal Electronica in Durmersheim, deren Durchführung jährlich in den Händen des CB-Funk Rheintal e.V. liegt.

Die FIG Südwest stellte fest, dass die Hobbyfunk-Vereine in der Region Südbaden weitgehend tot seien. Dies sei bedauerlich, entspreche aber leider der Realität. Allein der CB-Funk-Club Breisgau und ein Funkclub in Freiburg seien noch aktiv.

Der AK Sachsen-Anhalt konnte dagegen von einem Mitgliederzuwachs berichten. Er habe bereits mehr als 20 Mitglieder und sei überzeugt, dass der CB-Funk seine Bedeutung behalten werde.

Die Vorsitzende des DAKfCBNF, Heike Hess, wies darauf hin, dass sie während ihrer Amtszeit drei Vorstandssitzungen abgehalten habe. Im September vergangenen Jahres habe sie die Vereinsakten beim ehemaligen Vorsitzenden Michael Lennarz abgeholt. Dem ehemaligen Pressesprecher Ernst-Günther Puck habe sie für seine Arbeit gedankt und ihn davon in Kenntnis gesetzt, dass sein Posten neu besetzt sei.

Der Kassenrevisor Georg Kovacs bescheinigte der bisherigen Kassiererin Ute Oestreich eine einwandfreie Kassenführung.

Zum Tagesordnungspunkt "Entlastung des Vorstandes" merkte Franz Ahne an, ihm seien bei der Durchsicht der Unterlagen "Sachen aufgefallen, die Schwierigkeiten machen". So habe zum Beispiel der (alte) Pressesprecher den Verein in "vier Jahren rund 2000 Euro gekostet". Franz Ahne empfahl den Delegierten, den Vorstand zu entlasten, mit Ausnahme des ehemaligen Vorsitzenden (Michael Lennarz). So könne man sich mögliche Forderungen offenhalten. Die Delegierten folgten dieser Empfehlung und entlasteten den Vorstand, mit Ausnahme des früheren Vorsitzenden, einstimmig.

Ebenfalls einstimmig wurde ein Vorstandsbeschluss zur Neuvergabe von vier Regierungsbezirken angenommen. Demzufolge erhalten der AK Mittelfranken den Regierungsbezirk Schwaben, die Elbe-Weser-Runde den Bezirk Detmold und die AFD die Bezirke Düsseldorf und Koblenz.

Formal bestätigt wurde auch die Aufnahme des AK Sachsen-Anhalt in den DAKfCBNF zum Jahresbeginn.

Bei den Vorstandswahlen und der Wahl der Kassenrevisoren gab es folgende Ergebnisse:

Heike Hess wurde mit 26 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung zur Vorsitzenden des DAKfCBNF gewählt. Der stellvertretende Vorsitzende des DAKfCBNF, Alfred Brandt, wurde einstimmig wiedergewählt. Bei der Wahl des Kassierers setzte sich Nils Ujma mit 14 Stimmen gegen Lutz-Wolf Zimmer (11 Stimmen) durch. Neue Revisoren sind Margrit Gerke (einstimmig gewählt) und Lutz-Wolf Zimmer (25 Ja-Stimmen, 2 Enthaltungen).

Nils Ujma wird in Zukunft auch die Rufzeichenstelle betreuen, Friedel Everding (Elbe-Weser-Runde) ist künftig für die Genehmigungen für Funksignalsuchfahrten zuständig.

Anträge von Mitgliedsvereinigungen lagen nicht vor; es gab jedoch einen Dringlichkeitsantrag von der Elbe-Weser-Runde und einen weiteren gemeinsamen Dringlichkeitsantrag von den Arbeitskreisen Thüringen, Sachsen-Anhalt und der IGDFS.

Der Dringlichkeitsantrag der Elbe-Weser-Runde hat folgenden Wortlaut:

Hiermit stellt die Elbe-Weser-Runde folgenden Dringlichkeitsantrag. Die Mitgliederversammlung möge beschließen, dass die Gruppe Funksignalsuchfahrten nach Kilometerwertung (FSSF.n.K.w.) in Zukunft als Arbeitsgruppe im DAKfCBNF weiter arbeiten kann.

Begründung:

Die Delegierten der Elbe-Weser-Runde haben es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst viele Vereine zu finden, die ihre Funksignalsuchfahrten nach unseren entworfenen Kilometerregeln (Regeln liegen zur Einsicht vor) veranstalten und auch die Wertung für die Veranstaltungen übernehmen. Wir wollen nicht die vorhandenen Regeln ändern, also keine neuen Verhandlungen, sondern nur unsere Kilometerwertung darin einbinden. Wir sind der Meinung, dass diese Fahrten so besser mit den heutigen Verkehrsverhältnissen zusammenpassen.

Zehn Jahre unsererseits haben gezeigt, dass Kilometerwertung eben besser zu den heutigen Verkehrsverhältnissen passen und sich diese Suchfahrten besser überwachen lassen. Wenn es Vereine geben sollte, die nach der alten Regelung fahren möchten, werden wir denen keine Steine in den Weg legen.

Es werden für den DAKfCBNF keine Kosten entstehen. (Ende des Zitats)

Dieser Dringlichkeitsantrag wurde von den Delegierten mit 24 Ja-Stimmen und 4 Enthaltungen angenommen.

Der gemeinschaftliche Dringlichkeitsantrag der Arbeitskreise Thüringen, Sachsen-Anhalt und der IGDFS hat folgenden Wortlaut (Zitat):

Die Mitgliedsvereinigungen AKCB-Funk Freistaat Thüringen, AKCB-Sachsen/Anhalt und Interessengemeinschaft der Funkfreunde Sachsen stellen folgenden gemeinsamen Antrag:

Die Delegierten mögen beschließen

Berufung einer Arbeitsgruppe mit dem Auftrag, bis zur Herbsttagung 2004 des DAKfCBNF e.V. folgende Dokumente im Entwurf zu erarbeiten:

a) Satzung des DAKfCBNF e.V.
b) Geschäftsordnung des DAKfCBNF e.V.

Begründung:

Der Deutsche Arbeitskreis für CB- und Notfunk e.V. hat in seiner über 20jährigen Tätigkeit viel für den CB-Funkanwender bewerkstelligt. Jedoch ist es an der Zeit, daß wir gründlich über unsere weiteren Aufgaben und Ziele nachdenken müssen.

Basis und Werkzeug all unserer Handlungen sind die Satzung und Geschäftsordnung. Diese vorhandenen Dokumente sind veraltet und entsprechen nicht mehr den gegenwärtigen Anforderungen einer zentralen Organisation in Deutschland.

Nachwort:

Dieser Antrag stellt keinen Verstoß der gegenwärtig gültigen Satzung im Punkt 6.8. dar. Es wird an keiner Stelle konkret zu irgendeinem Punkt mit neuem Text eine Satzungsänderung beantragt. Daher sehen wir in unserem Antrag keinen Formfehler und bitten die Delegierten über unseren Dringlichkeitsantrag zu befinden.

(Ende des Zitats)

Dieser Dringlichkeitsantrag wurde mit 17 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme und 10 Enthaltungen angenommen.

Am Rande der DAKfCBNF-Veranstaltung tagten auch die Arbeitsgruppe Datenübertragung (AGDÜ) und die Arbeitsgruppe Funkhilfe (FuHi).

Die AGDÜ hat eine "Arbeitsgruppe externe Linkfrequenzen für Datenübertragung" gebildet, die sich um die Freigabe störungsfreier, exklusiver Linkfrequenzen für das CB-Packet-Radio-Netz bemühen will. Gedacht ist an Frequenzen bei 170, 450 oder 860 MHz, eine Sendeleistung von ca. 500 Milliwatt und die Verwendung von Richtantennen. Packet-Radio-Freunde aus Ost-Sachsen hatten dazu bereits Frequenzen aus dem Frequenznutzungsplan herausgesucht, die möglicherweise für eine solche Nutzung in Frage kommen. Der Sprecher der AGDÜ, Ronald Doerge, bittet um Anregungen und Vorschläge bis zum 8. April 2004, damit diese noch in Beratungen mit Behördenvertretern einfließen können. Die AGDÜ betonte, das jeder Packet-Radio-Freund bei ihr mitarbeiten könne, ungeachtet einer Vereinszugehörigkeit.

Die Arbeitsgruppe Funkhilfe will ihre Arbeit fortsetzen. Eine Arbeitsordnung soll erstellt werden. Der Aufgabenschwerpunkt liegt bei Absperrungen und Absicherungen, wobei Gerätetechnik im 11m-, 2m- und 70-cm-Band zum Einsatz kommt. Sprecher der Arbeitgruppe Funkhilfe ist Friedel Everding.

Im Rahmen der allgemeinen Aussprache forderten Delegierte Aufklärung über die Mitgliedschaft des DAKfCBNF im europäischen Normungsinstitut ETSI. Franz Ahne erklärte dazu, erhabe seinen "Privatnotizen" zufolge am 2.11.2001 am Rande einer Sitzung bei DKE von ETSI-Generaldirektor Rosenbrock erfahren, dass der ETSI-Mitgliedsbeitrag erheblich angehoben werde. Daraufhin habe er dem damaligen DAKfCBNF-Vorsitzenden Michael Lennarz ein Fax geschickt mit dem Hinweis, man solle bei ETSI bei Direktor Rosenbrock kündigen. Die eine Hälfte des Beitrags habe man bezahlt, für die andere Hälfte solle um Erlass gebeten werden. Die Kündigung solle bis zum 31.12.2001 bei ETSI eingehen. Weitere Mitgliedschaft sei angestrebt, wenn sie finanzierbar ist.

Im weiteren Verlauf der Aussprache verlas Franz Ahne eine E-Mail an ETSI-Generaldirektor Rosenbrock, für deren Richtigkeit er allerdings "nicht geradestehen" könne.

Die E-Mail hat folgenden Wortlaut (Zitat, phonetische Abschrift):

Sehr geehrter Herr Generaldirektor Rosenbrock,
wir beziehen uns auf ein Gespräch, welches Sie mit unserem Delegierten und Ehrenvorsitzenden Franz Ahne vor etwa einem Jahr anläßlich einer Sitzung bei DKE in Frankfurt/Main hatten. Damals ist es uns noch gelungen, den Mitgliedsbeitrag zur ETSI zusammenzubringen, doch von nun an ist es nicht mehr möglich. Bei einem Mitgliedsbeitrag von 900 Euro pro Jahr reicht es gerade noch, die notwendigen Arbeiten, die alle ehrenamtlicher Art sind, zur Erhaltung des DAKfCBNF aufrecht zu erhalten. Mit Bedauern müssen wir Ihnen nun endgültig mitteilen, dass wir die Mitgliedschaft bei ETSI aus finanziellen Gründen beenden müssen. Zusätzlich hat das Finanzamt in Deutschland völlig unerwartet drei Jahre rückwirkend eine Steuerzahlung angeordnet. Bitte haben Sie für unsere Entscheidung, nicht mehr mitarbeiten zu können, Verständnis. Aber wir haben gerne mitgearbeitet und möchten dies auch weiterhin tun. Bei einer Verbesserung unserer finanziellen Lage - das gesamte Sponsoring ist in den letzten Jahren leider weggefallen - würden wir wieder gerne einen Antrag auf Mitgliedschaft stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Deutscher Arbeitskreis für CB- und Notfunk
Vorsitzender"

(Ende des Zitats)

Diese E-Mail sei am Donnerstag, dem 24. Oktober 2002, an das Sekretariat ETSI mit dem Betreff "Mitgliedschaft" gesendet worden. Dies seien alle Unterlagen, die zu diesem Vorgang vorlägen.

Zum Abschluss der Tagung unterzeichneten die Vorsitzenden der DAKfCBNF-Mitgliedsvereinigungen AK CB-Funk Freistaat Thüringen, AK CB-Funk Sachsen-Anhalt und die Interessengemeinschaft der Funkfreunde Sachsen einen "Freundschaftsvertrag". Anlässlich dieser Vertragsunterzeichnung überreichte Hermann Oechsner im Auftrage des AK CB-Funk Thüringen und der IGDFS dem Vorsitzenden des AK Sachsen-Anhalt, Ewalt Mente, eine Computeranlage.

Die Herbsttagung des DAKfCBNF wird voraussichtlich am 30. Oktober 2004 in Steinach (Nähe Augsburg) im Landhotel/Gasthof Huber stattfinden.

- wolf -

 

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